Kassel. Die Energiewende und erhöhte Anforderungen durch Klimaschutzvereinbarungen sowie die daraus resultierenden Energieeinsparungsgesetze erfordern den Einsatz effizienter Energieversorgungssysteme, gerade auch im Bereich der Haus- und Versorgungstechnik. Spezialisten auf diesem Gebiet sind gefragt, deshalb brauchen sich junge Menschen, die den Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) oder das handwerkliche Berufsfeld Elektrotechnik gewählt haben, um ihre berufliche Zukunft keine Sorgen zu machen. Doch erst einmal müssen sie in der Ausbildung ihren Mann bzw. ihre Frau stehen. Die dort erbrachten Leistungen würdigen die vier SHK- und Elektro-Innungen aus Kassel und Hofgeismar-Wolfhagen mit der Übergabe der Gesellenbriefe in einem besonders festlichen Rahmen. Den bot in diesem Jahr der Ständesaal des Landeswohlfahrtsverbandes in Kassel.

Uwe Loth, Obermeister der SHK-Innung Kassel, freute sich, bei der gemeinsamen Gesellenfreisprechungsfeier rund 190 Gäste – darunter 91 Junghandwerker – begrüßen zu können. Er gratulierte im Namen seiner Obermeisterkollegen zur bestandenen Prüfung und dankte allen Beteiligten – Ausbildungsbetriebe, Berufsschulen, den Mitgliedern der Prüfungsausschüsse aber auch den Angehörigen der Prüflinge – für deren Einsatz und Unterstützung. „In der Tat, zwischen einem Schulabgangszeugnis und einem Gesellenbrief liegen Welten“, hob Uwe Brückmann, Obermeister der Kasseler Elektro-Innung, noch einmal die Leistungen der neuen Gesellen in ihrer dreieinhalb jährigen Ausbildungszeit hervor. „Damit haben Sie das Fundament für ihre vielfältigen Aufstiegsmöglichkeiten gelegt. Fangen Sie mit dem Meistertitel an – viele Firmeninhaber suchen für ihre gut laufenden Betriebe einen Nachfolger.“ Unterstützt wurden Loth und Brückmann von den Kollegen der Innungen Hofgeismar-Wolfhagen Thorsten Jakob und Karl-Werner Fehling.

„Handwerk ist Kopfwerk“, betonte auch Lothar Opfermann, Abteilungsleiter E-Technik der Oskar-von-Miller-Schule und verwies auf die technisch anspruchsvollen Aufgaben in beiden Berufsfeldern gerade auch im Hinblick auf den Klimaschutz. „Über das Smartphone die Haustechnik steuern – ein schönes Beispiel für das Ineinandergreifen der beiden Gewerke“. Im Anschluss trat Personalberater Martin Schäfer zu einer „etwas anderen Festrede“ ans Mikrofon. Er skizzierte ein Bild der gerade hochaktuellen, sogenannten „Generation Y“, die dafür bekannt sei, Althergebrachtes, auch im Bereich der Arbeitswelt, in Frage zu stellen. Abgerundet wurde sein Vortrag durch ein lockeres Vierergespräch mit Uwe Loth und zwei Gesellen.

Im Anschluss überreichten dann die jeweiligen Obermeister und Prüfungsvorsitzenden den Nachwuchshandwerkern ihre Gesellenbriefe. Besondere Gratulationen gab es für Alexander Hess, Ausbildungsbetrieb BZ Bildungszentrum Kassel GmbH, und Marius Gessner, Ausbildungsbetrieb Heim & Jörges GmbH Kassel. Sie absolvierten die Gesellenprüfung als Innungsbeste. Ein gemeinsamer Imbiss in lockerer Gesprächsrunde bildete den Abschluss der Feier. Für die musikalische Begleitung der Veranstaltung sorgte die Band „Trio-Süd“.

SHK-Obermeister Uwe Loth (r.) und der Prüfungsvorsitzende Holger Gerke (li.) gratulierten den Innungsbesten Alexander Hess (BZ Bildungszentrum Kassel GmbH) und Marius Gessner (Heim & Jörges GmbH, Kassel) zu ihren herausragenden Prüfungsleistungen.

Die neuen Gesellen der SHK-Innung Kassel mit Obermeister Uwe Loth (r.) und dem Prüfungsvorsitzenden Holger Gerke (li.)

Die neuen Gesellen der SHK-Innung Hofgeismar-Wolfhagen mit Obermeister Thorsten Jakob und sein Stellvertreter Pierre Schreckert, im Mittelfeld die jungen Gesellen sowie von der Oskar v. Miller Schule Kassel die Lehrkräfte Benedikt Kolle und Maik Krähe (re.)

Die neuen Gesellen der Elektro-Innungen Kassel und Hofgeismar-Wolfhagen mit Obermeister Uwe Brückmann (KS) und dem stellv. Obermeister Karl-Werner Fehling (Hofgeismar-Wolfhagen) (v. r.).